Pflegekonzept

Auf Grundlage unseres Pflegekonzepts werden wir die Grünpflege entlang unseres Straßennetzes noch ökologischer gestalten. Insbesondere im Extensivbereich können wir den Strukturreichtum erhöhen, arten- und blütenreiche Flächen schaffen und geschützte wie gefährdete Tier- und Pflanzenarten fördern.
© StMB Auf Grundlage unseres Pflegekonzepts werden wir die Grünpflege entlang unseres Straßennetzes noch ökologischer gestalten. Insbesondere im Extensivbereich können wir den Strukturreichtum erhöhen, arten- und blütenreiche Flächen schaffen und geschützte wie gefährdete Tier- und Pflanzenarten fördern.

Das Begleitgrün entlang des Straßennetzes, das die Bayerische Staatsbauverwaltung betreut, bietet ein sehr großes Potenzial für den Artenschutz. Denn die Straßenböschungen unterliegen weder einem Nutzungs- und Erholungsdruck, noch müssen sie gedüngt oder mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Außerdem bieten Straßen durch ihre bandartige Struktur die Möglichkeit, bestehende Lebensräume von Pflanzen und Tieren miteinander zu vernetzen.

Daher hat der Ministerrat am 31. Juli 2018 das Bayerische Aktionsprogramm für die Insektenvielfalt beschlossen. Ein Baustein dieses Aktionsprogramms sind Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Grünflächen an den staatlich verwalteten Straßen. Die Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) und für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) haben dazu gemeinsam ein umfassendes Konzept zur ökologischen Aufwertung von Straßenbegleitflächen entlang von Bundes- und Staatsstraßen in Bayern erarbeitet.

Das neue Pflegekonzept

Das übergeordnete ökologische Ziel bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns ist die Förderung des Biotopverbundes und der Biodiversität durch artenreiche, kräuterreiche und extensiv bewirtschaftete Grün- und Offenlandflächen („Magergrünland“). Denn diese sind als Lebensraum besonders wichtig.

Schematische Darstellung von Intensiv- und Extensivbereichen sowie Normal- und Auswahlflächen
© Ugo Furlani

Im straßennahen Intensivbereich steht die Verkehrssicherheit und die Funktionsfähigkeit der Verkehrsanlage im Vordergrund. Eine ökologische Aufwertung durch Änderung der bisherigen Pflegepraxis ist hier nur sehr eingeschränkt möglich.

Aber auf den weiter von der Straße entfernt liegenden Wiesenflächen, also im Extensivbereich, können die landschaftsökologischen Ziele in den Vordergrund treten. Abhängig von Lage, Größe und Standort weisen die Wiesenflächen im Extensivbereich ein großes Potential zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur Stärkung des Biotopverbundes auf.

In unserem neuen Konzept zur ökologischen Aufwertung von Straßenbegleitflächen wählen wir Flächen mit besonders guten Voraussetzungen aus. Sie werden künftig als sogenannte „Auswahlflächen“ gepflegt, die übrigen Bereiche als „Normalflächen“.

Die Gehölzflächen und Straßenbäume sind je nach Lage und spezieller Funktion ebenfalls mit unterschiedlicher Intensität zu pflegen. Neben der Gewährleistung der Verkehrssicherheit sowie des Landschaftsbildes ist das Ziel hier die Erhaltung und Entwicklung von vertikal und horizontal strukturierten, vitalen Gehölzen (einschließlich ihrer Säume).